Gold für das Streetlife – Schwerter Zahnärzte fördern das Haus der Jugendstraßenkultur von Faktor Ruhr

Dr. Detmar Freyhoff (Schwerter Zahnärzte) vollendet selbst gekonnt das Graffiti der Projektgruppe „VSI sagte danke“ zu den Zahnärzten vor dem Streetlife. Links daneben: Peter Frenz (VSI-Projektkoordinator) und Frau A. Fitzner sowie (rechts stehend) Margarete Brand (VSI-Vorstand).

Dr. Detmar Freyhoff (Schwerter Zahnärzte) vollendet selbst gekonnt das Graffiti der Projektgruppe „VSI sagte danke“ zu den Zahnärzten vor dem Streetlife. Links daneben: Peter Frenz (VSI-Projektkoordinator) und Frau A. Fitzner sowie (rechts stehend) Margarete Brand (VSI-Vorstand).

Es geht zwar nicht um den Olympiasieg, aber das Glücksgefühl ist ähnlich, das die Schwerter Zahnärzte beim VSI, dem ‚Verein für Soziale Integrationshilfen‘, auslösten. Frau A. Fitzner und Dr. Detmar Freyhoff waren stellvertretend gekommen, um vor Ort das Streetlife in der Kampstraße kennenzulernen und die Spende in Höhe von 5.200 € zu übergeben, und das war ganz wichtig. „Es ist schon ein wenig paradox“, meint Margarete Brand vom VSI-Vorstand. „Aus unserer Sicht ist die präventive Jugendarbeit, die wir im VSI unter dem Titel ‚Faktor Ruhr’ zusammenfassen, die wohl notwendigste Aufgabe, aber ausgerechnet in diesem Bereich leben wir von der ‚Hand in den Mund’ und erhalten zurzeit für die Projekte und das Haus der Jugendstraßenkultur noch keinerlei öffentliche Förderung.“ Genau dieser Umstand hatte die Zahnärzte hellhörig gemacht. „Als wir davon erfuhren, wie bedrückend die Finanzierungssituation bei den Trägern der offenen Jugendarbeit aussieht, wollten wir ein Zeichen setzen“, erläutert Dr. Freyhoff. „Das Streetlife haben wir uns als Förderprojekt ausgesucht, weil hier mit viel Herzblut und Kreativität zeitgemäße Angebote entwickelt werden, die auch ankommen, wie z. B. das Graffiti-Projekt.“ Dann stellt der Zahnarzt unter Anleitung von Graffiti-Künstler Freddy unter Beweis, dass er selbst ein hochbegabter Sprayer ist… Peter Frenz, der als hauptberuflicher Mitarbeiter des VSI für die Koordination von Faktor Ruhr zuständig ist, weist darauf hin, dass das Streetlife kein offenes Jugendzentrum im üblichen Sinne ist. „Unsere Jugendarbeit findet weitgehend auf der Straße, im Quartier vor Ort statt, wie der Bauwagen oder Nightsoccer; aber wir brauchen natürlich eine Art ‚Basisstation’, einen festen Bezugspunkt, der als Übungs- und auch Lagerraum dient; das ist das Streetlife.“ Und er freut sich erleichtert: „Das Haus ist ganz bescheiden ausgestattet, und so reicht die Spende der Zahnärzte, das Gebäude ca. 1 Jahr lang zu unterhalten! Uns kommt es darauf an, dass wir trotz der begrenzten Mittel viel aus unseren Möglichkeiten machen.“
Stellt sich noch die Frage, wie die Zahnärzte ein derart hohes Spendenaufkommen organisieren. „Es geht um Altgold“, klärt Frau Fitzner auf. „Wir wollten das Zahngold in unseren Praxen nicht kommerziell verwerten. Deswegen haben wir einen Verein gegründet, der gemeinnützige Zwecke fördert, und bitten unsere Patienten, ihr Altgold dem Verein zur Verfügung zu stellen. Die damit verbundenen Kosten, tragen die Zahnärzte selbst, so dass der Erlös der Verwertung ohne Abzug den sozialen Projekten zugute kommt.“
Und das ist ohne Zweifel eine tolle Idee, findet man im Streetlife und ist längst davon überzeugt, dass das Engagement der Zahnärzte wirklich Gold wert ist…